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Künstler: Nile

Album: Annihilation of the wicked

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: Lashed to the slave stick

Autor: Markus

Karl Sanders und seine Mannen von Nile sind seit Jahren einer der heißesten Anwärter auf den Thron des kompromisslosen Death Metals. Mit „Amongst the catacombs of Nephren-Ka“, „Black seeds of vengeance“ und nicht zuletzt „In their darkened shrines“ veröffentlichten die passionierten Ägyptologen gleich 3 Geniestreiche in Folge und sorgten für regelrechte Begeisterungsstürme bei den allermeisten Anhängern der heftigsten Gangart. Markenzeichen der Band sind seit jeher bis ins letzte Detail ausgefeilte Kompositionen, irrwitzige und häufig eingestreute Chaossoli, sowie abgrundtief düstere Shouts, die von 3 verschiedenen Grunzern vorgetragen werden. Eingängige Songstrukturen sucht man bei Nile vergebens, stattdessen beehren uns die Amis mit technisch einwandfreien und äußerst sauber gespielten Arrangements, in die immer wieder ägyptischen Akustikpassagen eingewoben werden. Besonders diese für eine Death Metal Band ungewöhnlich anmutenden Einsprengsel machen die Combo zu etwas Einzigartigem, wenngleich es nicht nur der Verwendung allerlei bizarrer Instrumente zu verdanken ist, dass die Mannschaft sich mittlerweile keineswegs vor Szenegrößen wie Deranged, Immolation oder Morbid Angel verstecken braucht. Nile sind einfach Meister der Atmosphäre und diese Tatsache ändert sich auch mit dem Release von „Annihilation of the wicked“ nicht. Passend zu der erneuten Reise ins Reich der Pharaonen und Pyramiden haben Karl Sanders und Co. wieder fleißig Geschichtsbücher gewälzt und präsentieren zu jedem Song ausführliche Anmerkungen im Booklet.

„Annihilation of the wicked“ beginnt mit einem vor Atmosphäre und Düsternis nur so strotzenden akustischen Intro,  ehe der knapp 6 minütige Opener „Cast down the heretic“ über den Hörer hereinbricht. Dieser im Hochgeschwindigkeitstempo vorgetragene Song, indem es neben Blastbeats auch irrwitzige Gitarrenläufe zu hören gibt, ist ein Death Grind Hammer vor dem Herrn geworden. In der Mitte des Tracks kann man einer astreinen Instrumentalpassage lauschen, die beweist welche technischen Fertigkeiten die Herren vom Nil mitbringen, ehe der Song wieder äußerst geschwind und brutal beendet wird. Das sich anschließende sehr kompakt gehaltene „Sacrifice unto sebek“ ist ebenfalls eine göttliche Knüppelorgie geworden, wartet jedoch mit allerhand ägyptischen Einsprengseln auf. „User-Maat-Be“ beginnt bedächtig, um dann mit einem marschierenden Killerriff alles platt zu walzen, was sich in den Weg stellt. Die Komposition steigert sich unaufhaltsam, gehört aber zu den epischsten und langsamsten Tracks auf „Annihilation of the wicked“. „The burning pits of the duat“ und das unaussprechliche „Chapter of obeisance before giving breath to the inert one in the presence of the crescent shaped horns” sind äußerst aufwendig inszenierte, häufig im Uptempo anzusiedelnde Songgranaten geworden, die die kompromisslose Seite Niles nach außen Kehren, wobei letztere Nummer mit elegant monotonem Riffing im Planierraupentempo beendet wird. Sehr abwechslungsreich und erstaunlich eingängig zeigen sich die Amis beim folgenden „Lashed to the slave stick“ - ohne wenn und aber einer der besten Songs der Death Metal Krieger up to date. „Spawn of Uamenti“ ist ein finsteres Zwischenspiel und bereitet den Hörer auf den göttlichen Titeltrack vor, der alles bietet, was man bei Nile über die Jahre schätzen und lieben gelernt hat. Achteinhalb Minuten Ekstase sozusagen. Aber als wäre das nicht alles sowieso schon zu schön um wahr zu sein, kredenzt man dem Konsumenten mit dem deutsch betitelten Abschlusstrack „Von unaussprechlichen Kulten“ zusätzlich noch ein wahrhaft monumentales Meisterwerk, dass vor ägyptischen Einflüssen nur so strotzt.

Fazit: Nile kreieren mit „Annihilation of the wicked“ ein jederzeit spannendes, knüppelhartes und vor allem atmosphärisches Death Metal Inferno, dass es durchaus mit den saustarken Vorgängeralben aufnehmen kann. Demzufolge gilt auch weiterhin die Devise: Nile sind einfach geil!

 

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